Wenn Frau taucht, ist alles anders, oder zumindest fast: Frauen suchen eher die Entspannung, die schöne Unterwasserwelt, die leichten Bewegungsvorgänge als das reine Abenteuer oder die möglichst große Tiefe. Die Auswirkungen der Gasgesetze zeigen sich bei Frauen auch in etwas veränderter Form. Bei der Veranstaltung „Wenn Frauen tauchen“ konnten TaucherInnen über das Tauchen diskutieren und Männer lernen, worauf sie bei ihrer tauchenden Partnerin achten sollten. Ganz aktuell konnte das Druckkammerzentrum zu Neuigkeiten bei der Kostenübernahme von stationären Tauchunfallbehandlungen informieren.
Im Zweifel: Sofort Sauerstoff bei Verdacht auf DCS
Während die Unterwasser-Arbeitswelt immer noch eine fast rein männliche Domäne darstellt, haben Frauen im Tauchsport mächtig „aufgeholt“. Ihre Quote liegt nunmehr bei knapp dreißig Prozent. Frauen haben trotz physiologischer Unterschiede wie höherer Körperfettanteil, größerer Hautoberfläche und geringerer Muskelmasse grundsätzlich kein erhöhtes Risiko für Dekompressionserkrankungen (DCS). Eine schmerzhafte Schwellung der Brust nach dem Tauchgang könne aber durchaus ein Hinweis auf DCS sein. Im Zweifel bringt die rasche Gabe von Sauerstoff hier schnell Klarheit und beseitigt die Symptome, falls es sich um einen Tauchunfall handelt. Wegen der hormonellen Einflüsse ist kurz vor der Regelblutung ist DCS-Risiko erhöht. Frauen, die mittels „Pille“ verhüten, sollten ärztliche Beratung in Anspruch nehmen, insbesondere wenn die Tauchgänge mit einer Fernreise verbunden sind. Ein ganz striktes Tauchverbot gilt während der Schwangerschaft und dies für jede Tiefe: Ein bisschen Tauchen gibt es hier nicht, Dekompressionserkrankungen und Sauerstoffüberschuss beim Fetus können Durchblutungsstörungen des Hirns und eine unheilbare Erblindung des Ungeborenen zur Folge haben. Zu einer adäquaten Ausrüstung gehören Anzüge und Jackets für Frauen, ein Atemregler, der passt, Softblei, das nicht am Unterbauch drückt, und eventuell kleinere Flaschen je nach Verbrauch.
Neu: Kostenübernahme einer stationären Tauchunfallbehandlung gesichert
Ganz aktuell konnte das Druckkammerzentrum Freiburg die anwesenden Taucherinnen zu einer einmaligen Eigeninitiative dreier Tauchunfallversicherungen bzw. Tauchunfall-Assistancen informieren: Um die Tauchunfallbehandlung sowohl ambulant als auch stationär zu sichern, haben sich das DAN Europe Büro Deutschland, Österreich, Ungarn, die Medical Helpline Worldwide GmbH / Aqua Med, Bremen sowie der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) e.V., Offenbach bereit erklärt, neben dem Pflegesatz extern entstehende Behandlungskosten zusätzlich zu vergüten. (Der VDST tut dies im Falle einer bei ihm bestehenden, gültigen Versicherung.) Zwar ist die Tauchunfallbehandlung in einer Druckkammer international anerkannter Standard. Leider besteht bis heute für eine während einer durch einen Tauchunfall bedingten Krankenhausbehandlung durchgeführten HBO-Therapie kein Sonderentgelt oder Zusatzentgelt für die Krankenhäuser, so dass Taucher ohne Tauchunfallversicherung die Kosten einer Druckkammertherapie bis dato selbst zahlen müssen.