Apnoe-Tauchen: Fortbildung kann faszinierend sein

Apnoe-Tauchen: Fortbildung kann faszinierend sein

Die richtige Mischung macht’s: Packende Referenten, ein bunt gemischtes, aber nicht minder fachkundiges Publikum und eine lebhafte Diskussion sorgten am 18. Mai 2011 für einen spannenden und lehrreichen Abend rund um den „Weg in die Tiefe“.

 Apnoe-Taucher brauchen regelmäßige tauchmedizinische Betreuung

Zunächst erläuterte Dr. med. Stephan Walterspacher von der Forschungsgruppe Apnoe-Tauchen an der Universitätsklinik Freiburg die Anpassung der Atmung beim Apnoe-Tauchen.

Apnoe-Tauchen stellt die ursprünglichste Form des Tauchens dar; frei von Hilfsmitteln und technischen Geräten. Insbesondere in den letzten zwanzig Jahren hat Apnoe-Tauchen zahlreiche Anhänger gefunden. Die Taucher organisieren sich in Verbänden, bestreiten internationale Wettkämpfe und kämpfen um Weltrekorde. Hierbei wurden immer spektakulärere Rekorde aufgestellt bis hin zu Apnoe-Zeiten von über 10 Minuten und Tauchtiefen unter 200 Metern. Ohne spezielle Atemtechniken und Anpassungsvorgänge sind solche herausragende Leistungen nicht erreichbar. Insbesondere die Atemtechnik der kurzfristigen Lungenüberblähung stellt für die Apnoe-Taucher ein wichtiges Hilfsmittel dar. Hierbei kommt es jedoch zu zahlreichen Veränderungen der Lunge und des Herz-Kreislaufsystems. Ferner spielen zentralnervöse Anpassungsvorgänge und Modulationen des Atemantriebs eine zentrale Rolle im Wettkampfsport „Apnoe-Tauchen“.

Gesundheitliche Risiken durch lange Apnoe-Phasen, willkürliche Lungenüberblähung und extreme Tauchtiefen sind nicht ausgeschlossen. Daher sollten auch Apnoe-Taucher sich regelmäßig bei tauchmedizinisch ausgebildeten und erfahrenen Ärzten vorstellen um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Weltrekord im Apnoe-Tauchen in Wort und Film  und profunde Diskussion zwischen Referenten und Publikum im Druckkammerzentrum Freiburg

In Nik Linders Vortrag und der Diskussion mit ihm erlebten die Besucher hautnah die Faszination Apnoe-Tauchen. In Wort und Film berichtete der Weltrekordhalter berichtete von seinen Weltrekordtauchgänge im Streckentauchen unter Eis, über den missglückten Versuch in der Schweiz und seinen späteren Erfolg im österreichischen Weissensee. Aus erster Hand war zu erfahren, was einen erfolgreichen Apnoe-Taucher ausmacht und welche physiologischen und psychischen Voraussetzungen erforderlich sind. Dazu zählt z.B. die Gewöhnung des Körpers an den hohen Co2 und niedrigen O2 Spiegel und der Umgang mit dem Tauchreflex. Nicht unerwähnt blieben Gefahren wie Loss of Motor Control (im Video zu sehen), Blackout, Lungenverletzungen, Stickstoffnarkose und DCS). Zu guter letzt beantwortete Linder die Frage: Bei welchen Tauchverbänden bekomme ich die so wichtige profunde Ausbildung zum Apnoe-Tauchen?

Zwischen Referenten und Publikum, darunter Mediziner, Sportphysiologen, Ergotherapeuten und aktiven Apnoe-Tauchern, entspann sich im Anschluss eine rege Diskussion mit interessanten Fragestellungen. „Wir freuen uns sehr über den großen Anklang, den diese Fortbildungsveranstaltung gefunden hat“, sind Dr. med. Claudia Haizmann, Tauchmedizinerin und Moderatorin des Abends, und Dr. med. Hellmuth Sümmerer, leitender Arzt am Druckkammerzentrum Freiburg, mehr als zufrieden. „Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig der direkte Austausch auch zwischen unterschiedlichsten Fachkreisen ist.“

Am 28.09.2011 wird die Veranstaltung „Apnoe-Tauchen: Der Weg in die Tiefe“ in Karlsruhe wiederholt. 

Im Bild: Nik Linder, Weltrekordhalter im Apnoe-Tauchen. Foto: privat

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