Es lag nicht nur an der etwas hinter einen dicken Säule verborgenen Präsentationsfläche: Auf dem 5. Freiburger Wundsymposium am 10.3.2012 in der Universität Freiburg war die Hyperbare Sauerstofftherapie, HBO, und ihr Einsatz in der Behandlung chronischer und schlecht heilender Wunden für viele Besucher die Entdeckung.
Hyperbare Sauerstofftherapie fehlt oft noch im Behandlungsprogramm für chronische Wunden
Groß war dasInteresse des Fachpublikums aus Medizin und Pflege an den Fachvorträge sowie der sogenannten „Industrieausstellung“, in deren Rahmen das Druckkammerzentrum Freiburg die Hyperbare Sauerstofftherapie bei der Wund-Therapie vorstellte. Einige Symposiumsteilnehmer steuerten mit einem kürzlich über die HBO erschienenen Presseartikel gezielt den Stand an. Ihre fachkundigen Fragen beantworteten Dr. Claudia Haizmann, Fachärztin für Anästhesie, Ärztin für Tauch- und Überdruckmedizin GTÜM e.V., und Karin Meinecke, Fachärztin für Innere Medizin, Ärztin für Tauch- und Überdruckmedizin GTÜM e.V., aus erster Hand und nahmen sich Zeit für ausführliche persönliche Beratungsgespräche.
HBO bei Behandlung des Diabetischen Fuß-Syndroms stationär zugelassen
„Die HBO hat leider in Behandlungsprogramme für chronische Wunden noch nicht Eingang gefunden“, so lautete das Fazit der beiden Fachärztinnen des Druckkammerzentrums Freiburg zu den von ihnen besuchten Vorträgen des Symposiums. Und dies, obwohl der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) der Ärzte und Krankenversicherungen die HBO bei der Behandlung des Diabetischen Fuß-Syndroms für den stationären Bereich zugelassen hat. Dabei ist die bei einem Vortrag gestellte Frage, wie Sauerstoff in die Wunde kommt, einfach und wissenschaftlich überzeugend zu beantworten: Unter der Therapie in der Druckkammer heilen die Wunden von Innen heraus, d.h. über den hohen Sauerstoffgehalt im Blut, der den Körper beim Aufbau von Zellen und Kapillaren und beim Abbau schädlicher Stoffe fördert. So ermöglicht die HBO erfolgreich die Regeneration von Gewebe und Zellen. Größere chirurgische Maßnahmen können dann oft vermieden werden.
Erfolgreich eingesetzt wird die Hyperbare Sauerstofftherapie bei Problemwunden deshalb auch bei späten Bestrahlungsfolgen bzw. Bestrahlungsschäden nach Krebsbestrahlung an Kopf, Hals, Blase oder Darm wie Strahlenproktitis und Strahlenzystitis.