Erste Tauchfahrt in der neuen Karlsruher Druckkammer

Erste Tauchfahrt in der neuen Karlsruher Druckkammer

Sonst nehmen meist  Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, chronischen Wunden, diabetischem Fuß, Bestrahlungsspätfolgen  oder Knochennekrosen Platz: Am vergangenen Samstag fand jedoch die erste Tauchfahrt in der neu eröffneten Überdruckkammer in Karlsruhe statt. Die Premiere in dem 20 Tonnen schweren und knapp eine Million teuren Koloss bestritt der „Tauchclub Ettlingen 1990“.

„Trockenübung“ macht möglichen Tiefenrausch erlebbar

Der simulierte Tauchgang in der Karlsruher Druckkammer trainiert Tauchsportler für den „Fall der Fälle“. Denn trotz aller Sicherheitsvorkehrungen kann es z. B. bei Panikaufstiegen beim Tauchen zu Unfällen kommen, die eine sogenannte Dekompressionskrankheit nach sich ziehen. Die Symptome können vom harmlosen Juckreiz über Bewusstseinsstörungen und Bewusstlosigkeit bis hin zu Lähmungen reichen. Möglichst schnell sollte dann eine Behandlung mit der Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) erfolgen, die internationaler Standard bei der Behandlung von Tauchunfällen ist.

HBO-Therapie ist internationaler Standard bei Dekompressionskrankheit

Nach ausführlicher Einweisung durch das Team von HBO2 Karlsruhe fiel die schwere Stahltür hinter den zehn Ettlinger Taucherinnen und Tauchern ins Schloss. Unter Beobachtung von Doris Kehl, Fachärztin für Anästhesie und Schmerztherapie, ging es dann binnen neun Minuten für exakt sieben Minuten auf eine Tiefe von 50 Metern. Trainiert wurde dabei der ständig durchzuführende Druckausgleich. Denn bereits ab einer Tiefe von 20 Metern kann beim Tauchen der „Tiefenrausch“, eine sogenannte Stickstoffnarkose, eintreten. Gefährliche Ausfallserscheinungen sind dann unlogisches Handeln, ein eingeschränktes Urteilsvermögen oder totale Euphorie.

So konnten einige der Ettlinger Taucher während der Trockenübung am eigenen Leib erleben, wie mühsam das Lösen einer einfachen Matheaufgabe oder eines kleinen Kreuzworträtsels werden kann. Für andere wiederum war sie ein völlig entspanntes Erlebnis, das ihnen zudem im Anschluss bei einer Führung noch ein Blick hinter die Kulissen des Druckkammerzentrums Karlsruhe gewährte.

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