Hyperbare Sauerstofftherapie

Hyperbare Sauerstofftherapie in der Therapie-Druckkammer

Die hyperbare Sauerstofftherapie ist eine Therapieform, bei der medizinisch reiner Sauerstoff unter einem erhöhten (hyperbaren) Umgebungsdruck eingeatmet wird. Das Grundprinzip des Verfahrens beruht auf dem Einatmen von Sauerstoff unter einem höheren Partialdruck als dem normalen Luftdruck. Um dies zu erreichen ist es notwendig, dass sich der Patient in einer speziellen Druckkammer befindet. Die hyperbare Sauerstofftherapie wird auch HBO-Therapie, hyperbare Oxygenierung, HBO2, HBOT oder Ganzkörperdruckkammertherapie genannt. Im Englischen heißt sie „hyperbaric oxygen therapy“.

Die hyperbare Sauerstofftherapie beschleunigt Heilungsprozesse

Die hyperbare Sauerstofftherapie dient der Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Blut. Damit soll eine bessere Sauerstoffversorgung schlecht durchbluteten Gewebes bewirkt werden. Hierzu dient der Druck als Hilfsmittel. Atmet der Mensch unter einem erhöhten Umgebungsdruck reinen Sauerstoff, löst sich dieser gemäß physikalischer Gesetze (Henry-Gesetz, Dalton-Gesetz) vermehrt in der Blutflüssigkeit. Damit wird die Sauerstofflöslichkeit um den Faktor 20 und in der Folge das Sauerstoffangebot an das Gewebe erhöht. Die hyperbare Sauerstofftherapie vermag den Stoffwechsel in schlecht durchbluteten Geweben zu beschleunigen. Heilungsprozesse laufen schneller ab. Das Einatmen von normobarem Sauerstoff oder die Anwendung von Sauerstoff auf einzelne Körperabschnitte erfüllen diese Definition nicht. Sie sind nicht mit der hyperbaren Sauerstofftherapie zu verwechseln.

Der Einsatz des Überdrucks in der Medizin hat eine lange Tradition

Druckkammerbehandlungen bei Tauchunfällen sind seit der Jahrhundertwende bekannt. Erste Versuche mit Unter- und Überdruckbehandlungen fanden im 17. Jahrhundert durch den Engländer Nathaniel Henshaw statt. Die in der Zwischenzeit in Vergessenheit geratene Therapieoption erlebte erst im 19. und 20. Jahrhundert wieder einen Aufschwung. Eine Bedeutung erlangten Beobachtungen bei Caissonarbeitern, die unter Wasser unter Überdruck arbeiteten und bestimmte Symptome zeigten. Der französische Physiologe Paul Bert führte umfangreiche Studien in der Überdruck- und Unterdruckkammer durch, wobei er auch mit Sauerstoff experimentierte. Eine erstmalige Gabe von Sauerstoff auf einer Caisson-Baustelle erfolgte 1908 bei den Tunnelbauarbeiten für den Elbtunnel in Hamburg. Die eigentliche hyperbare Sauerstofftherapie geht auf Arbeiten in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch Churchill-Davidson, Ite Boerema und ihre Mitarbeiter zurück. In den Jahren 1959 und 1960 wurde der Begriff hyperbare Sauerstofftherapie durch Boerema eingeführt . Seit den sechziger Jahren wird die hyperbare Sauerstofftherapie nicht nur bei Tauchunfällen und Kohlenmonoxid-Vergiftungen eingesetzt. Heute ist die hyperbare Sauerstofftherapie eine Behandlungsmethode bei ganz unterschiedlichen Indikationen. Dazu zählen chronische Wunden wie das Diabetische Fußsyndrom, aseptische Knochennekrosen, Bestrahlungsspätfolgen oder akute Innenohrerkrankungen.
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