Gesundheits- und Vorsorgetipps für Taucher: Vom Tauchurlaub mit Schnupfen und was der Tauchcomputer mit dem Flugplan zu tun hat

Gesundheits- und Vorsorgetipps für Taucher: Vom Tauchurlaub mit Schnupfen und was der Tauchcomputer mit dem Flugplan zu tun hat

Freiburg, 09.11.2010 – Der Winter kommt und die Urlaubsziele verlegen sich in wärmere Gefilde. Auch Taucher sehnen sich jetzt nach weißen Sandstränden mit Palmen und türkisblauem Wasser. Der kleine Haken an der Geschichte ist allerdings, dass man, um auf diese Trauminseln zu gelangen, eigentlich immer ein Flugzeug besteigen muss.

Am Ende des Urlaubs immer 24 bis 36 tauchfreie Stunden einplanen

Aber hat das Fliegen denn etwas mit meiner Taucherei zu tun? Wenigstens kümmert sich der Tauchcomputer um den Flugplan. Am Ende eines Tauchgangs zeigt er immer den nächsten Flieger an. Was bedeutet eigentlich dieses Flugzeugsymbol? „Als Taucher wissen wir, dass der Druck unter Wasser zunimmt. Beim Fliegen nimmt der Druck aber in der Höhe ab. Wenn wir Tauchen gehen, löst sich Stickstoff in unserem Körper. Unsere Dekopausen berechnet der Computer so, dass wir auftauchen und dann auf Meereshöhe bleiben können“, erklärt Kerstin Schulz, Ärztin für Allgemein- und Hyperbarmedizin am Druckkammerzentrum Freiburg. „Nach jedem Tauchgang haben wir immer noch einen Reststickstoffgehalt im Körper, der uns beim weiteren Abfall des Druckes, also zum Beispiel bei Passfahrten im Gebirge oder beim Fliegen, Probleme bereiten könnte. Es würde zu dem Auftreten einer Dekompressionskrankheit kommen.“ Die Medizinerin rät deshalb: Man sollte am Ende des Urlaubs immer 24 bis 36 tauchfreie Stunden einplanen. Endlich also etwas Zeit, auch das Urlaubsland über Wasser zu entdecken. Und der Tauchcomputer ist dann mit dem Rückflug auch einverstanden.

Tauchen mit Schnupfen: Methode Nasenspray ist riskant

Doch just ist auch die mitteleuropäische Schnupfenzeit wieder angebrochen. Wenn jetzt ausgerechnet schon vor dem ersten Tauchen die Nase verstopft ist, will der Druckausgleich so gar nicht mehr funktionieren. „Dann gilt es leider vernünftig zu sein und notfalls auf einen Tauchgang zu verzichten“, betont Tauchmedizinerin Kerstin Schulz. Unter normalen Umständen kann ein Nasenspray den Druckausgleich wieder möglich machen. Während eines Tauchurlaubes ist diese Methode allerdings verboten, da ein Nasenspray nur eine begrenzte Zeit wirkt. „Falls die Wirkung unter Wasser nachlässt, könnte die Eustachische Röhre wieder zuschwellen und somit den sonst passiven Druckausgleich in der Auftauchphase behindern. Die Folge wäre ein Trommelfellriss.“ Ein zu heftiger Druckausgleich in der Abtauchphase kann außerdem zu einem Innenohrbarotrauma führen. Die Symptome hierfür sind Schwindel, Hörverlust und Ohrgeräusche. Auch wenn der Druckausgleich der Ohren in den ersten drei Metern doch geklappt hat, kann der Schnupfenmensch noch bei circa sechs Metern durch den fehlenden Druckausgleich der Stirn- oder Nasennebenhöhlen aufgehalten werden: Es machen sich deutliche Schmerz im Stirn- oder Kieferbereich bemerkbar und der Tauchgang muss abgebrochen werden. Wenn die Erkältung sich in einen Husten wandelt, ist das Tauchen strikt verboten. In der Lunge können sich kleine Atemwege durch Schleim zusetzen und es kann zu einem Lungenriss kommen. „Da hilft dann nur noch, sich an den Strand in die Sonne zu legen und in Ruhe auskurieren“, so Schulz.

Vor dem Tauchurlaub: Tauchtauglichkeit und Versicherungsschutz prüfen

Ambulante Tauchunfallbehandlungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übrigens nicht bezahlt. Die Taucher müssen die Kosten selbst tragen. Bei einem Tauchunfall im Ausland können hierfür schnell 10.000 Dollar und mehr fällig werden. Gesetzlich Krankenversicherte sollten deshalb gerade vor einem Tauchurlaub rechtzeitig für einen ausreichenden Versicherungsschutz sorgen.

Das Druckkammerzentrum Freiburg, Zentrum für Tauch- und Überdruckmedizin, bietet außerdem sorgfältige und umfassende Tauchtauglichkeitsuntersuchungen für Sport- und Berufstaucher.

Bernhard Sick

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